Noch bis 27. August

Spuren des Protestes

20.07.2023

Die Ausstellung „Spuren des Protestes" ist eine Hommage an die progressiven Bewegungen, die für eine Verbesserung der gesellschaftlichen Verhältnisse kämpfen. Die Fotos des taz-Journalisten Pascal Beucker zeugen von der Kraft kollektiven Handelns. Diese visuelle Zeitreise durch das Demonstrationsgeschehen der vergangenen Jahrzehnte zeigt die Vielfalt demokratischen Engagements. Sie handelt von den Forderungen nach Abrüstung und Gewaltlosigkeit über das Eintreten für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen bis hin zum Einsatz für eine nachhaltige Zukunft und den Schutz der Ökosysteme. Der Widerstand gegen alte und neue Rechte gehört ebenso dazu wie die Kämpfe der Frauenbewegung und die internationale Solidarität.

Einst in der Schüler:innen- und Student:innenbewegung aktiv, berichtet Pascal Beucker inzwischen seit rund einem Vierteljahrhundert für die taz über das politische Geschehen, zunächst als Landeskorrespondent in Nordrhein-Westfalen, seit 2014 als Redakteur im Inlandsressort. In dieser Zeit hat der gebürtige Düsseldorfer, Jahrgang 1966, unzählige Demonstrationen begleitet. An manchen nahmen nur wenige hundert Menschen teil, an anderen Hunderttausende. Einerseits berichtete er tagesaktuell von den großen und kleinen Protestaktionen für dieses und gegen jenes. Andererseits hielt er mit seiner Kamera die Atmosphäre und die Emotionen dieser Ereignisse fest, im Sinne eines Chronisten gesellschaftlicher Auseinandersetzungen. Die ausgestellten Fotografien sind Zeugnisse leidenschaftlicher Menschen, die sich auf der Straße für eine bessere Welt einsetzen. Jede Fotografie offenbart eine Geschichte, die erzählt werden muss.

Demonstrationen und außerparlamentarischer Protest spielen eine wichtige Rolle in einer lebendigen und pluralistischen Gesellschaft. Sie geben Menschen die Möglichkeit, Teil eines demokratischen Prozesses zu sein, der über das bloße Wahlrecht hinausgeht. Die hier ausgestellten Fotografien erinnern daran, dass der Kampf für Frieden, Gerechtigkeit, sozialen Wandel und den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen ein fortwährender Prozess ist, der die Beteiligung und den Einsatz vieler erfordert. Sie erzählen Geschichten von Solidarität, Empowerment und dem Streben nach einem solidarischen Zusammenleben.

Die Erinnerung, die Pascal Beucker an seine erste Teilnahme an einer Demonstration hat, ist nur noch eine ganz verschwommene: Es war eine Kundgebung des DGB zum 1. Mai 1972 in Düsseldorf, der der damals Fünfjährige auf den Schultern seiner Mutter beiwohnte. Die ersten Demofotos, die in dieser Ausstellung gezeigt werden, schoss er Anfang der 1980er Jahre, also noch zu Schülerzeiten. Der Großteil der Aufnahmen stammt jedoch aus der Zeit seiner journalistischen Tätigkeit. Seine Momentaufnahmen gesellschaftlichen Protests versteht das langjährige ver.di-Mitglied dabei nicht nur als Rückblick auf Vergangenes, sondern als Aufforderung, die eigene Rolle bei der Gestaltung der Zukunft zu reflektieren und die transformative Kraft des Engagements zu erkunden. In diesem Sinne soll diese Ausstellung eine Inspiration sein, nicht die Hoffnung aufzugeben, dass kollektives Handeln und gelebte Solidarität tatsächlich die Welt verändern können.

Einladung zur Eröffnung: 27. Juli 2023 um 18 Uhr. Der Fotograf Pascal Beucker ist anwesend.

27. Juli bis 27. August 2023

MedienGalerie

Dudenstraße 10, 10965 Berlin

dienstags 16 bis 19 Uhr

donnerstags 15 bis 18 Uhr